Auf großen Erodiermaschinen lassen sich kleine Präzisionsteile mit hoher Präzision bearbeiten, umgekehrt jedoch nicht. Was beim Erodierbohren bereits möglich ist, will bes Funkenerosion aus Fluorn-Winzeln auch beim Drahterodieren erreichen.
Der deutsche Hersteller bes Funkenerosion musste in der Vergangenheit Bestellungen ablehnen, weil seine Drahterodiermaschinen diese Verfahrwege nicht hatten. „Wir haben mehr als 500 aktive Kunden, und wenn man Bestellungen nicht annehmen kann, nur weil die Größe der Maschine es nicht zulässt, ist das natürlich schwierig“, erklärt Geschäftsführer Markus Langenbacher.
Der Maschinenpark mit Sodick Erodiermaschinen kann sich jedoch schon jetzt sehen lassen, eine ALC400G, eine SLC400G, eine AG400L und eine AQ750LH. Drahterodierdienstleistungen in der Lohnfertigung haben den Kundenwünschen kaum einen Strich durch die Rechnung gemacht, außer dass sie im XXL-Bereich hin und wieder Aufträge ausschlagen müssen.
„Wir haben von Anfang an Drahterodiermaschinen eingesetzt, bald kam auch Senkerodieren hinzu“, sagt Jörg Romen, der die Abteilung Drahtkorrosion leitet. Wenn die Lohnaufträge zunehmen, müssen neue Erodiermaschinen angeschafft werden. Die Wahl fiel auf Sodick. „Sodick hat uns ein attraktives Komplettangebot für die drei Maschinen gemacht, das uns auch von der Qualität und Präzision überzeugt hat“, sagt Jörg Roming. Von den ersten drei Maschinen ist nur noch eine im Einsatz;Zwei wurden im Laufe der Zeit ausgetauscht. „Wir haben auch viel Aluminium geschruppt, was die Maschine stark belastet hat.“Heute wissen wir, dass wir, wenn wir den ganzen Tag Aluminium auf der Maschine schneiden würden, hin und wieder bei geöffneter Tür einen Lappen greifen und fünf Minuten damit verbringen müssten, alles zu entfernen. Alles ist sauber gewaschen, sonst beeinträchtigt es die Lebensdauer der Maschine.“
XXL-Bearbeitung: Ursprünglich als Ersatzmaschine angeschafft, ist sie nun die perfekte Ergänzung, um das Drahtschneiden großer Teile nahtlos an den Bohrprozess anzuschließen. (Quelle: Ralf M. Haaßengier)
Als Lohnfertiger beherrscht bes Funkenerosion alle Korrosionsprozesse vom Erodieren über das Bohren bis zur Drahtkorrosion. Auch Zubehör und Verbrauchsmaterialien wie Bohr- und Gewindeelektroden in nahezu allen Längen und Durchmessern können Kunden direkt über das Unternehmen in Fluorn-Winzeln beziehen. Zu den Hauptkunden zählen Werkzeugbauer, Formenbauer, Medizintechnikunternehmen und die Luft- und Raumfahrtindustrie. „Verbrauchsmaterialien sind eines unserer Standbeine und wir verfügen über ein breites Lagersortiment, sodass wir stets kurze Lieferzeiten garantieren können“, versichert Markus Langenbacher.
Die Elektrodenmaterialien werden in der Versuchsabteilung leistungsgeprüft, um den Kunden bestmögliche Ergebnisse beim EDM-Bohrprozess zu garantieren;Durch diesen Ansatz stellen auch spezielle Kundenwünsche kein Problem für das Unternehmen dar. Erst kürzlich bestellte ein Kunde nach einem erfolgreichen Test 20.000 Elektroden bei dem Unternehmen.
Als sich der Firmengründer Anfang 2021 entschied, in den Ruhestand zu gehen, musste ein neuer Geschäftsführer her. Diesen Sommer hat Markus Langenbacher die Leitung von bes Funkenerosion übernommen. Das ist natürlich ein Glücksfall, denn nicht immer ist es möglich, für ein produzierendes Unternehmen einen passenden Nachfolger zu finden Er übernahm die Leitung eines sehr erfahrenen Mitarbeiters, der seit 21 Jahren im Unternehmen ist und nicht nur das Geschäft und die Ein- und Auslaufprozesse kennt, sondern auch die Kunden.
Markus Langenbacher kennt die Sorgen seiner Kunden gut: „Die Reaktion des Kunden ist, die letzten zwei bis drei Jahre zu warten, bevor er einen Auftrag erteilt.“Denn sie wissen nicht, was mit dem Unternehmen passiert, wenn der Gründer in den Ruhestand geht.Sie können sich trösten, wenn die Nachfrage wieder anzieht.
Diese Konstellation ist deshalb interessant, weil sich die Mitarbeiter schon seit 20 Jahren kennen und nun plötzlich der ehemalige Kollege zum Chef wird. Jörg Roming, der seit 18 Jahren im Unternehmen ist, sieht das sehr positiv: „Wir reden offener miteinander, weil wir uns schon so lange kennen.“Das ist ein riesiger Vorteil.Wenn etwas schief geht, können wir miteinander reden und gemeinsam Lösungen finden.“
Letztendlich profitieren auch Zulieferer wie Sodick von der insgesamt positiven Entwicklung der EDM-Branche. Nachdem Anfang 2021 die kleinere ALC400G als Ersatzmaschine an das in Fluorn-Winzeln ansässige Unternehmen ausgeliefert wurde, folgte im Spätsommer ihr größeres Pendant, die ALC800GH. „Mit einer größeren WEDM-Maschine haben wir die ersten Schritte unternommen, um unser WEDM-Auftragsgeschäft weiter auf XXL-Teile auszubauen.“Dadurch können wir diesen Markt exklusiv bedienen und es ist nicht mehr notwendig, Aufträge abzulehnen“, erklärt Geschäftsführer Markus Langenbacher. Neue Aufträge werden durch die Information einer breiten Kundenbasis generiert. „Über unseren Maschinenpark versuchen wir auch, einige unserer bereits bestehenden Kunden im Erodierbohren gezielt anzusprechen.“Kunden wollen die Komplettbearbeitung ihrer XXL-Bauteile aus einer Hand, und das können wir jetzt anbieten.“
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bes Funkenerosion verfügt im Laufe der Jahre über ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich Drahterodieren: Mit einem seitlichen Weg von 1460 x 600 x 1.020 mm können Teile mit einem Gewicht von bis zu 6 Tonnen gebohrt werden „Ein ,5 Meter langes Rohr, das kaum auf unsere Maschinen passte“, erinnert sich der Geschäftsführer von bes. Mit einem Elektrodenwechsler wurde Tag und Nacht bearbeitet, bis das Rohr vollständig perforiert war. „Das sind unsere typischen Auftragsfertigungsaufträge.Unsere Kompetenz im Drahtschneiden reicht jedoch noch weiter zurück.Dort haben wir 1983 als produzierendes Unternehmen angefangen.“
Für einen perfekten Start der ersten Aufträge nach der Installation der neuen Sodick-Maschinen sorgen Markus Langenbacher, Geschäftsführer von bes Funkenerosion, und BW Daniel Günzel, Regional Sales Manager für Sodick Deutschland. (Quelle: Ralf M. Haaßengier)
Zunächst wurde die Sodick VL600QH als Ersatzmaschine angeschafft. Da die ALC800GH aber nur kurze Zeit auf dem Markt war, haben Markus Langenbacher und Jörg Roming einen Blick darauf geworfen und sich schließlich für die Unterstützung entschieden.“ Außerdem verfügen wir in Kombination mit der von uns verwendeten Bohrerodiermaschine bereits über einen seitlichen Weg, und die ALC800GH ist ideal, um den Kreis zwischen 800 mm Startbohren (bis zu 1.000 mm möglich) und 800 mm Draht zu schließen „EDM EDM“, sagt Jörg Roming Auch in dieser Hinsicht sind die neuen Erodiermaschinen zufrieden.
Es war ein nahtloser Übergang: Die alte Maschine wurde abgebaut, ein Tieflader mit der XXL-Maschine kam an und die alte Maschine wurde gegen die neue Maschine getauscht, mit entsprechenden Einsparungen bei den Versandkosten. „Wir arbeiten beide bestens zusammen“, bestätigt Jörg Roming. Während die Maschine in der Halle stand, testete er sie mit einem auf 2 Meter und einer Länge von 800 mm kalibrierten Granitwinkel. Aus allen Richtungen auf die Maschine gepackt und getestet, werden selbst kleinste Maschinen- und Winkelfehler sichtbar. Seit jeder Sodick Die Maschine wird vor der Auslieferung einer Qualitätsprüfung mit Generatorkalibrierung und geometrischen Messungen unterzogen. Natürlich gibt es keine Abweichung vom Granitwinkel.
Die Arbeit, die an der alten Maschine begonnen hat, setzt sich übrigens nahtlos an der neuen Maschine fort: Schnitthöhe 358 mm. „Der Qualitätsunterschied ist uns sofort aufgefallen.Ein weiterer großer Vorteil für uns war, dass die Steuerung bis auf ein paar Verbesserungen nahezu identisch war.„Wir sind sofort auf den ALC800GH umgestiegen“, erinnert sich Jörg Roming. Er konnte das Programm auch sofort auf die neue Maschine übertragen: „Wir brauchten nur geringfügige Änderungen am Postprozessor, ansonsten verlief der Übergang völlig reibungslos.“
Bei Gewinden sei die neue Erodiermaschine ein riesiger Fortschritt und die Tatsache, dass die Bedienungsanleitungen digital auf der Steuerung integriert seien, sei ein riesiger Vorteil. Kein langes Durchblättern und Suchen von Benutzer- und Programmierhandbüchern mehr. Zeichnungen, bebilderte Wartungsanleitungen, alles aufgeschlüsselt. Teilenummern sind mit der Suchfunktion sogar sofort auffindbar. „Die Temperaturkompensation des ALC800GH wirkt sich natürlich auf die Genauigkeit aus, so dass selbst die XXL-Komponenten hochpräzise korrodiert werden“, zeigt sich Jörg Roming zufrieden.
„Für uns als Erodierspezialisten ist das eine enorme Menge“, erklärt Jörg Romen. Die durchschnittliche Stückzahl für die Massenproduktion liegt zwischen 2 und 20 Stück, ein großer Teil besteht jedoch aus Einzelteilen. Beim Bohren ist dies nicht der Fall, wo die 1.000-teilige Wochenserie keine Seltenheit ist. „Diese kommen überwiegend von Präzisionswerkzeugbauern, wir nutzen zum Beispiel Erodierbohrer-Kühlkanäle als Erweiterungswerkbänke“, sagt Markus Langenbacher .
Kundenanfragen werden auf unterschiedlichen Wegen entgegengenommen: Ein Kunde schickt eine Anfrage per E-Mail und erwartet ein Angebot, ein anderer schickt das Bauteil direkt in einem Paket mit Zeichnungen, 3D-Daten und Liefertermin und ein dritter Kunde besucht uns persönlich. „Zu vielen Aufträgen gehört auch die Reparatur von Werkzeugen wie Stanzen, die, wenn möglich, gestern nötig gewesen wären“, schmunzelt Markus Langenbacher. Er hat allen Grund zum Lachen, weil seine Maschine so flexibel ist, dass sie die meisten Aufträge bewältigen kann. Gerade beim Online-Schneiden kommen Anfragen meist per E-Mail oder Sonderpost Mails mit Bauteilen werden per Telefon besprochen. Beispielkunden liefern 100 % zuverlässige Datensätze. Eine Mitarbeiterin war in den letzten 30 Jahren nur für die CAM-Programmierung für Drahterodiermaschinen verantwortlich, sie geht jedoch Anfang 2021 in den Ruhestand. Daher ersetzte das Unternehmen das Drahterodier-CAM-System durch die neue Sodick-Maschine. Da das alte CAM nicht aktualisiert wird und nur 2D darstellen kann, wird es nach und nach durch das neue CAM ersetzt. Jetzt läuft Jörg Roming „Der gesamte Inbetriebnahmeprozess inklusive Postprozessor läuft für das neue CAM wie am Schnürchen“, schwärmt der Erodierprofi.
Obwohl die gebührenfreie Hotline für jede neu gelieferte Maschine ein Maschinenleben lang verfügbar ist, nutzt Jörg Roming sie bisher kaum. „Hier ist unsere Hotline direkter“, lächelt er Daniel Günzel an.
Dank der Konstruktion der Spüle ohne lackierte Teile, ausschließlich aus Edelstahl und Vollkeramik sowie einem intelligenten Wasserkopfdesign lassen sich Wartungs- und Reinigungsarbeiten problemlos in nur wenigen Minuten durchführen. Wenn die Maschine den ganzen Tag in Betrieb war und eine hohe Auslastung hat, reicht es in der Regel aus, die mitgelieferte Wasserpistole zu verwenden, um Spüle und Sprühkopf abzuspritzen. Dennoch nimmt das Team von bes Funkenerosion die Wartung sehr ernst. Markus Langenbacher erklärt: „Wir haben kürzlich eine Liste mit Reinigungs- und Wartungsarbeiten speziell für jede Maschine erstellt.Jörg Roming fügt hinzu: „Es ist mir sehr wichtig, dass meine Erodiermaschinen zuverlässig laufen. Es würde sehr helfen, wenn wir einmal im Jahr eine gründliche Wartung durchführen würden. Ich bin sicher, wenn ich mit der Arbeit an einer Maschine beginnen möchte, kann ich sofort und ohne Probleme loslegen.“
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Zeitpunkt der Veröffentlichung: 27. Juli 2022